Klein-Muffi ist der Name eines Stadtviertels, welches, grob umrissen, zwischen Wolbecker Straße, Schillerstraße, dem Ring und dem Kanal liegt.
Entstanden ist diese Gegend während des Kanal- und Hafenbaus, da sich die Arbeiter im Zuge dessen dort niederließen. Vorwiegend waren dies Niederländer, die im Volksmund der Münsteraner damals "Muffen" genannt wurden, weswegen sich der Name Klein-Muffi manifestierte, aber auch Polen, Tschechen und andere Nationalitäten fanden dort eine Heimat.

Schaut man sich heute bei einem Rundgang durch Klein-Muffi die Klingelschilder genauer an, findet man dort noch im Sammelsurium der Nachnamen noch einige, die einen alteingesessenen Muffikaner erkennen lassen können.

Damals war dieses Viertel eine wilde Gegend; es wurde Schmuggel betrieben und diverse andere Sachen, weswegen sich eine Geheimsprache einbürgerte, die von den hier wohnenden Leuten mitgebracht wurde, damit die Eingeweihten miteinander gefahrlos kommunizieren konnten.
Der Ursprung dieser Geheimsprache findet sich in einem Mix aus dem Jiddischen und dem Rotwelsch, die sogenannte Masematte.
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Die Stadt Münster stand dem Treiben des Viertels außerhalb der Stadtgrenzen lange hilflos gegenüber, bis sie um die Jahrhundertwende auf die Idee kam, die Herz-Jesu-Kirche zu bauen, um auf diesem Wege die Einwohner zu "bekehren" und etwas Ruhe einzubringen; denn damals hat es kein Münsteraner gewagt, nach Anbruch der Dunkelheit noch in Klein-Muffi unterwegs zu sein.

Im Lauf der Zeit vergrößerte sich Münster, das Viertel wurde "geschluckt", viele Leute zogen um, andere kamen hinzu, die Wohngegend wurde von den Studenten entdeckt, aber auch heute noch hat Klein-Muffi seinen alten Charme teils bewahren können und ein aufmerksamer Zuhörer kann hier noch das eine oder andere Wort in Masematte aufschnappen.